Kirchliche Initiative für Kamerun: Fairer Kaffeehandel in Baden

Thema der Woche
Im ERB-Hörfunkbericht der Woche dreht sich alles um die Kaffeebohne. Ein Leben ohne Kaffee ist für viele undenkbar: Mit einem pro Kopf Verbrauch von knapp 160 Litern pro Jahr ist Kaffee das Lieblingsheißgetränk der Deutschen. Der belebende und duftende Muntermacher ist aber nicht nur ein leckeres Heißgetränk, sondern ist vor allem ein hochwertiges Genussmittel.
Der Genuss sei uns gegönnt. Doch meist wird er von Kleinbauern am Äquator unter ziemlich unfairen Bedingungen angebaut und verarbeitet. Man kann es besser machen, dachten sich kirchliche Initiatoren einer recht pfiffigen Aktion. Warum nicht den Rohkaffee bei uns in Baden veredeln und mit dem Verkauf Menschen in Afrika helfen. Ein fairer Mindestpreis garantiert den Kaffeebauern ein stabiles Preisfundament und ermöglicht es ihnen ihr alltägliches Leben kontinuierlich zu verbessern.
Die gute Idee kommt aus Schopfheim in Südbaden und wer sich dort an seiner Nase orientiert findet auch ohne Wegweiser die Richtung zur Kaffee-Manufaktur. Denn je näher man dem Areal, desto stärker der Duft von frisch gerösteten Bohnen. Ein Projekt der ganzen Stadt: der evangelische Pfarrer bewährt sich als Röstmeister, der Elektrohändler verkauft den fertigen Kaffee und der Bürgermeister Christoph Nietz tourt durchs Ländle, um für die Unterstützung der Kleinbauern in Kamerun zu werben.
Ein Stückchen Afrika im Südschwarzwald. Und was zunächst mal dem christlichen Gedanken der Nächstenliebe durch die Kirchen entsprang, hat so viele Menschen fasziniert. Die Begeisterung der Schopfheimer ist so groß, dass der Hilfsverein heute 600 Mitglieder zählt. Darunter auch Prominenz. Für den guten Zweck nutzen sie ihre Kontakte, um schier unmögliches zu erreichen.
Es hat sich ein ganz breites Netzwerk gebildet, in dem auch Gesundheitsvorsorge, zum Beispiel Operationen durch Interplast Germany, mit Sitz in Schopfheim, ermöglicht werden. Baden hilft Kamerun mit fair gehandeltem Kaffee – ein beispielhaftes Projekt - Nachmachen erwünscht!