Heidelberger Mehrgenerationenhaus ist ERB-Thema der Woche

Thema der Woche

Anlaufpunkt für den ganzen Stadtteil

Vom Kleinkind über die Eltern bis zu Senioren. Alle leben unter einem Dach und jeder kann was zum Alltag beisteuern. So war das früher mal und dieser Trend kommt wieder. Aber es handelt sich nicht nur um eine gemeinsame Behausung von alten und jungen Leuten. Das Mehrgenerationenhaus, das im Herbst in Rohrbach Heidelberg seine Pforten öffnete, sieht sich als Treffpunkt für den ganzen Stadtteil, als Ort der Begegnung und des gemeinsamen Austausches.
Gemeinsam wird unter Kastanien im Garten gegrillt, musiziert und Ausstellungen, Konzerte und ein Kulturcafé finden ihren Raum in der Freiwilligeninitiative Diakonische Hausgemeinschaften in Heidelberg. Jung und Alt, mit oder ohne Beeinträchtigung leben und wirken hier zusammen. Wie in einer Großfamilie soll jeder für jeden da sein.
20 Personen jeden Alters wohnen im Mehrgenerationenhaus. Zum Teil sind sie auf Rollstühle und Gehhilfen angewiesen. Rund 60 Bürger aus dem Stadtteil kommen regelmäßig ins Mehrgenerationenhaus und ins angeschlossene Gemeinschaftszentrum. Integration behinderter Menschen, Nachbarschaftshilfe und in der Gemeinschaft von anderen Generationen lernen ist das Ziel.
Gefördert wird das Projekt von der Evangelischen Kirche, der Heidelberger Diakonie. Um es zu Finanzieren ist das Mehrgenerationenhaus aber auch Dienstleister. Die Mitglieder der Gemeinschaft bieten zum Beispiel ein Reparaturservice, Computerkurse oder Leih-Omas an. Der Rest finanziert sich durch freiwilliges Engagement, Spenden und Zuschüsse.
Das Heidelberger Mehrgenerationenhaus hat bundesweit Vorzeigecharakter und wurde ganz frisch in ein Aktionsprogramm der Bundesregierung aufgenommen, dass ähnliche Einrichtungen in Deutschland fördern. Nach dem Modell aus Baden soll es bis Ende des Jahres in allen deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten mindestens ein Mehrgenerationenhaus geben.