Erst mal bis zur nächsten Kuh...Ein Karlsruher Pfarrer auf dem Jakobsweg


Der Karlsruher Pfarrer Jürgen Barth erzählt in seinem Buch "Erst mal zur nächsten Kuh..." über seine Erfahrungen auf dem Weg nach Santiago de Compostella. Jürgen Barth, Pfarrer der Karl-Friedrich-Gemeinde in Karlsruhe-Mühlburg, hat es nämlich gewagt und für drei Monate Familie und Beruf hinter sich gelassen.

Jürgen Barth hat es gewagt und geschafft. 2195 Kilometer ist er auf dem Jakobsweg von Konstanz aus gelaufen. Nicht in erster Linie weil er pilgern wollte. Sein Anliegen war, alleine einen langen Weg zu gehen und auch anzukommen. In schlichten Worten beschreibt er in seinem Buch seine Einsamkeit, seine Zweifel ("Um Gottes Willen, was mach ich da eigentlich. Ist das sinnvoll?"), die manchmal abgründige Einsamkeit, aber auch die Freude immer neue Menschen kennen zu lernen und am meisten sich selbst. Stets überwiegt seine positive Lebenseinstellung. Dieses Gefühl kann er sehr schwer in Worte zu fassen. Zum Teil war es furchtbar, zum Teil wunderbar/wunderschön. Jürgen Barth hat nichts Spektakuläres auf dem Jakobsweg erlebt, aber inneren Frieden und Zuversicht wieder gefunden. Das reizvolle daran war für ihn, die Möglichkeit des "zu sich Kommens" auf diesem Weg. Einzigartig für ihn dabei war die Mischung aus Naturerlebnissen, historischen Kunst- und Bauwerken, Begegnungen mit der Bevölkerung, anderen Pilgern und sich selbst.

Über Jakobsgesellschaft kann man sich einen Pilgerpass bestellen (5-10€). Pfarrer Barth hat kleingläubig aber ein Vokabelheft zum Pilgerpass umfunktioniert.

Das Buch selber bietet eine Karte seines Weges, zwölf praktische Tipps für Jakobspilger und eindrucksvolle Bilder.
Der Band eignet sich zur Vorbereitung auf den Jakobsweg und zum Mit-Erleben für Menschen, die selbst nicht mehr so weit laufen können oder wollen, für an Religion Interessierte und eher weltlich eingestellte Leserinnen und Leser, die humorvoll mit ganz unterschiedlichen Episoden unterhalten werden, in denen all zu menschliches immer eine Rolle spielt. Erschienen ist das Buch beim Hans Thoma Verlag.

Bekannte Pilger der Neuzeit sind Papst Johannes Paul II., der Europa-Abgeordnete Otto von Habsburg, die Schriftsteller Cees Nooteboom, David Lodge, Henrik Stangerup und Paulo Coelho, der Psychologe Hans Aebli, die Schauspielerinnen Shirley MacLaine und Verona Pooth, die Schauspieler Kristian Kiehling und Ulrich Reinthaller, die Entertainer Hape Kerkeling, Frank Elstner und Alexander Rüdiger, die Malerin Diane von Orléans, Herzogin von Württemberg und die US-amerikanische Präsidententochter Jenna Bush.
2007 machte sich der "Kerkeling-Effekt" auf dem Camino francés bemerkbar. Nach Angaben der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft stieg die Zahl der deutschen Pilger, die bei ihrer Ankunft in Santiago registriert wurden, im Vergleich zum Vorjahr überproportional von 8097 auf 13.837. Damit waren 12 % aller Pilger, die in Santiago angekommen sind, Deutsche.

 

TV-Sendetermine bei bwfamily.tv: 17., 18., 20., 22., 23. und 24.03 jeweils um 18 Uhr.