Pflegedienst statt Hartz IV

Einsatz von Erwerbslosen in der Pflege

Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen

Zu wenig Pflegekräfte, die sich um Demenzkranke kümmern einerseits, keine Jobs für Langzeitarbeitslose - warum nicht beide zusammen bringen - so die Idee der Bundesagentur für Arbeit und des Gesundheitsministeriums.
Mit den Alten reden, spazieren gehen, sie beschäftigen und leichte Pflegearbeiten übernehmen - 100 Theorie- und 60 praktische Stunden sollten ausreichen, arbeitslose Hartz-IV-Empfänger zu Hilfs-Pflegekräften auszubilden.
Ist das eine geeignete Maßnahme, um den sich abzeichnenden Pflege-Notstand abzuwenden?

Diese Frage stellen sich viele Träger von Krankenhäusern und Altenheimen.
Hintergrund der Aktion ist das neue Pflegegesetz. Demnach dürfen Heime künftig zusätzliches Personal zur Betreuung von Demenzkranken einstellen.
Die Bundesregierung schätzt, dass dadurch 10.000 neue Stellen entstehen könnten.

Pflegevertreter kritisieren die Pläne der Bundesagentur für Arbeit, unqualifiziertes Personal zuvermitteln. Sie mahnen eine ausreichende Qualifikation an. Wichtig seien Freiwilligkeit, Motivation, Qualifikation und soziale Kompetenz der Bewerber.

Die zusätzliche Betreuungskräfte sollen sich um Alzheimerpatienten und altersverwirrte Bewohner kümmern. Pro 25 Demenzkranken darf ein Heim künftig eine zusätzliche Kraft einstellen. Die Kosten der neuen Mitarbeiter übenehmen die Pflegekassen.
Diese Betreuer sollen mit dem Kranken den Alltag verbringen und sie beschäftigen. Diese Aufgabe sei jedoch alles andere als einfach, betonen Pflegeexperten. Der Umgang mit Demenzkranken erfordere viel Geduld und besondere Kenntnisse.


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Sendetermine im Hörfunk:

• 14.09.2008 Radio Regenbogen 09.00 Uhr
• 15.09.2008 Die neue Welle, radio sunshine live, Hitradio Ohr, antenne südbaden, Radio Seefunk 11.30 Uhr.