Erinnern und nicht vergessen

Zeitzeuge der Reichspogromnacht: Dr. Wolfgang Dürr
Stolperstein Jakob Cahnmann Karlsruhe
Stolperstein Karlsruhe Kreuzstraße 3

70 Jahre Gedenken an die Reichspogromnacht

Die Nacht des 9. November 1938 gilt als Auftakt der systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in Nazideutschland und in Europa.
In einer gezielten Aktion verwüsteten SA- und SS-Truppen in ganz Deutschland jüdische Geschäfte und Einrichtungen und setzten Synagogen in Brand.
Hunderte Menschen wurden während des als "Reichskristallnacht" bekannt gewordenen Pogroms misshandelt und getötet.
Tausende Menschen wurden in Vernichtungslager geschleppt.
Die Erinnerung daran ist in Deutschland noch wach, auch bei vielen Zeitzeugen.

Da ist zum Beispiel Dr. Wolfgang Dürr, Pfarrerssohn aus Baden-Württemberg, der als 22-jähriger Student die Reichspogromnacht in Berlin erlebte. Hautnah wird er  gemeinsam mit seiner Tante Zeuge, wie aufgehetzte Hitleranhänger  gegen alles wüten, was Juden gehört oder ihnen heilig ist.

TV-Sendezeiten

Dazu hören Sie mehr im ERB-Thema der Woche.
Sendetermine im Hörfunk:

• 09.11.2008 Radio Regenbogen 09.00 Uhr
• 10.11.2008 Die neue Welle, radio sunshine live, Hitradio Ohr, antenne südbaden, Radio Seefunk 11.30 Uhr.


Zur Geschichte der STOLPERSTEINE

Den Opfern wieder Namen geben. Die "STOLPERSTEINE" sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig.
Vor Häusern, in denen Opfer des Nationalsozialismus wohnten, werden von ihm 10 x 10 cm große Messingplatten im Boden eingelassen.
Die kleinen Mahnmale werden mit dem Schriftzug "Hier wohnte", dem Namen, Geburtsjahr und dem Schicksal des Menschen, meist das Datum der Deportation oder des Todes versehen.
Mit den Steinen vor den Häusern soll die Erinnerung an die Menschen lebendig gehalten werden, die einst dort wohnten.
Seit 1997 hat Gunter Demnig schon in 177 deutschen Ortschaften Stolpersteine verlegt. 
Über 12.000 Stolpersteine sind es bislang, und das expandierende Kunstwerk folgt der Blutspur der Naziverbrechen inzwischen auch außerhalb Deutschlands, in Polen, der Ukraine und anderswo. 
Gunter Demnig ist für das Projekt STOLPERSTEINE am 23. Mai 2008 in Berlin von Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble und Bundesjustizministerin Brigitte Zypries der Preis „Botschafter für Demokratie und Toleranz“ verliehen worden.