100 Jahre Kirche und Knast in Mannheim

60 verschiedene Nationalitäten trifft man in der Haftanstalt Mannheim.
Das Gefängnis der JVA vor den Toren der Quadratenstadt Mannheim kann in diesem Jahr auf ein 100-jähriges Bestehen zurückblicken.
Seelsorge für Gefangene gibt es in Mannheim aber schon länger, bereits vor 100 Jahren zog das Gefängnis aus der Innenstadt an den Stadtrand.
Dort arbeitet die Gefängnisseelsorge opferorientiert. Seelsorger Ding sagt: "Die Mauer- "wir sind eigentlich doch alle unschuldig" - muss man durchbrechen".
Seine Rolle ist es, die "Knastis" so stark zu machen, dass sie ihre Schuld annehmen können.

In der JVA Mannheim werden die Insassen, ungeachtet ihrer Konfession, Religion oder Weltanschauung von insgesamt zwei kirchlichen Seelsorgern der beiden großen christlichen Konfessionen seelsorgerisch betreut.
Die Gefangenen treffen sich jeden Sonntag zum Gottesdienst in der Anstaltskapelle.
Darüber hinaus  sind die Seelsorger nicht nur Ansprechpartner und Berater in persönlichen Dingen, sondern oft Vermittler zwischen der Institution Gefängnis und den Gefangenen.
Neben den Gefangenen haben die Gefängnisseelsorger auch die Nöte und Sorgen der Bediensteten im Blick.

Trotzdem gilt für Gerhard Ding: "Nach christlichem Menschenbild verliert kein Mensch seine von Gott geschenkte Würde. Gott gibt jedem Menschen jederzeit die Möglichkeit, einen anderen Weg einzuschlagen, umzukehren, ein Leben ohne Straftaten zu führen.
 -  Wir sind doch alle Menschen".

TV-Sendezeiten ab den 06.06.2009